Februar Favorit

Diesen Monat möchte ich weder einen Film, noch ein Buch und auch keinen Song zu meinem Favorit küren… 
Sondern ich möchte den „Februar-Favorit“ all jenen Menschen widmen, die im Leben anderer den kleinen, aber feinen Unterschied bedeuten weil sie „die Extra-Meile“ gehen, wie man im Englischen so schön sagt.

Damit meine ich Menschen wie meine amerikanische Freundin Kristen, bei der ich nicht nur jedes Mal wohnen darf und deren Auto ich geliehen bekomme wenn ich nach Amerika reise, sondern die mir auch dann selbstlos ihr Haus in Florida überlässt (obwohl sie selbst gar nicht zuhause ist), wenn ich mit drei Freunden dort in Urlaub bin und die sich fast täglich (na gut, manchmal auch wöchentlich) bei mir meldet und fragt wie es mir geht.

Oder Menschen wie meine Mutter, zu der ich nicht nur deshalb aufschaue weil sie eine unglaublich erfolgreiche Geschäftsfrau UND zugleich Mutter von vier Kindern ist, sondern auch, weil sie augenblicklich alles stehen und liegen lässt wenn man sie braucht (mein Vater und meine Geschwister natürlich auch). Und meine Schwester, die immer genötigt wird mein Englisch Korrektur zu lesen….

Oder meine Freundin Krissi, die an meine Seite eilte als ich im Krankenhaus lag und die den Menschen um sich herum nicht nur in guten Zeiten zur Seite steht, sondern auch ganz besonders dann, wenn es einem mal nicht so gut geht und die jedes Mal 40 Minuten fährt wenn wir den Tag miteinander verbringen wollen.

Oder meinen Freund, der sich wohl zum Ziel gesetzt hat mich jeden Tag ein kleines bisschen glücklicher zu machen – sei es indem er für meine Freundinnen/Geschwister und mich kocht (manchmal auch mit mir), indem er meine Texte Korrektur liest, indem er meine Steuererklärung ausfüllt, weil ich Bürokratie abgrundtief verachte und unerträglich fluche wenn ich es selbst machen muss, indem er mir sein Auto leiht, damit ich schneller zur Arbeit komme oder mir hin und wieder einen Liebesbrief schreibt (manchmal beschleicht mich sogar das Gefühl er achtet erst auf mich und dann auf sich selbst). Ich mache den kleinsten Mucks (manchmal nur ein Grummeln, weil mein Laptop andere Dinge tut als erwartet) und schon ist er bei mir und sieht nach, was nicht stimmt…

Oder all jene Menschen, die mir auf meinen Reisen anboten bei sich zu wohnen und mein Hotel einfach zu stornieren – teilweise wildfremde Menschen!

Oder meinen australischer Freund Andrew, mit dem und dessen Tochter Charlotte ich stundenlang durch Paris gestreunt bin und der mich vergangene Woche sehr emotional stimmte als er mir ein wundervolles Buch über Paris von Australien nach Deutschland schickte – einfach nur weil er es in der Buchhandlung sah und an mich denken musste.

Ist das nicht lieb?

Gerade im Zeitalter von SMS, Whats App und E-Mail ist es so viel bedeutender, wenn man einen handgeschriebenen Brief bekommt, ein kleines Geschenk, das nicht einmal viel kosten muss oder einfach nur ein wenig Aufmerksamkeit und das Gefühl von Freundschaft. Ein „ich bin für dich da, wenn du mich brauchst“…

Gerade im tristen und zumeist grauen und sehr kalten Monat Februar (zumindest in Deutschland), ein Monat in dem die Menschen so viel seltener Lächeln als sonst – oder bilde ich mir das nur ein? – sollten wir mit freundlichen Worten und freudigen Lächeln gerade so um uns sprühen. Vielleicht stecken wir ja ein paar andere Menschen damit an – und nicht mit dieser hartnäckigen Grippe, die momentan die Runde macht…

Egal ob wir einen Fremden an der Supermarkt-Kasse vorlassen (zum Beispiel einen von diesen Rentnern, die so viel weniger Zeit zu haben scheinen als wir und über die wir uns sonst insgeheim aufregen weil sie drängeln), in der Straßenbahn ein Lächeln verschenken, einer Freundin einen Brief schreiben oder einem Kollegen bei etwas helfen ohne es tun zu müssen… Dies ist der perfekte Monat dafür!

Und ich fange soeben damit an, indem ich meinen Freund P. den Mozzarella vom Tomaten-Mozzarella-Salat essen lasse und ihn ausnahmsweise nicht zwinge die Tomaten dazu zu essen! XP

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