Eine wilde Zeit in Orlandooo!

Vor 12 Jahren waren wir zum ersten Mal in Orlando – damals in den Universal Studios, Islands of Adventure, Animal Kingdom, Epcot etc. Eine Woche lang probierten wir alles aus, lebten im Swan & Dolphin Resort (top!) und feierten den 18. Geburtstag meiner kleinen Schwester in einer traumhaften Pool-Landschaft.

Unwissend wie wir waren brachen wir sogar ein Gesetz: „In Florida it is illegal to sing in a public place while attired in a swimsuit“ (es ist illegal in Florida an einem öffentlichen Ort nur mit Badeanzug bekleidet zu singen). Ja, die seltsamen Gesetze… und ich dachte damals, ich würde während meines Geburtstagsständchens nur deshalb so seltsam angeschaut werden, weil ich einfach nicht singen kann… Aber alles ging gut aus und niemand wurde verhaftet (das passierte erst Jahre später in Miami – wegen Jaywalking – aber googelt selbst was das ist…).

Wir hatten also alles durchprobiert und uns Kids / Jugendlichen / Nicht-Erwachsen-Werden-Wollenden gefiel es am besten in Universal’s Islands of Adventure – nicht umsonst wurde dieser Park in den letzten beiden Jahren auf TripAdvisor zum Number 1 Theme Park in the World gekührt. Als ich von 2011-2013 in Florida lebte, nutzte ich den ein oder anderen freien Tag ebenfalls aus um nach Orlando zu fahren und entschied mich dann direkt für Islands of Adventure. Wer Achterbahnen mag, wird es dort lieben. Auch während unserem Florida-Rundtrip, den wir in den vergangenen Wochen absolviert haben, verbrachten meine Schwester und ich mit unseren Partnern einen Tag hier.

Der (momentane) Tagespreis für einen der beiden Parks (entweder Universal Studios oder Islands of Adventure) liegt bei 110$ – ein ganz schön happiger Preis, wenn man bedenkt wie viel wir hier in Deutschland so Eintritt für die Themenparks bezahlen… Ein sogenanntes Park-to-Park-Ticket (hiermit kann man zwischen Universal Studios und Universal’s Islands of Adventure hin und her wechseln) kostet stolze 165$ für einen Tag. Ob es sich lohnt? In meinen Augen ist es eher unnötig. Es gibt auch in einem einzigen der Parks genug zu erleben und das Adrenalin und die (viel zu laute) Musik und Geräuschkulisse ermüden einen so sehr, dass man kaum einen ganzen Tag in einem der Parks zu schaffen vermag. Dann lieber gleich in ein Mehr-Tages-Ticket investieren.

Auch die Zuzahlung von 50$ für ein „Fast-Track“-Ticket – sprich: man muss an den Attraktionen kaum Anstehen sondern wird an den Schlangen vorbei geleitet – hätte sich bisher bei keinem unserer Besuche gelohnt. Ich hätte mich sogar über die Ausgabe dieses Betrages geärgert, denn bei vielen Attraktionen mussten wir gar nicht anstehen und bei ein paar nur 10-30 Minuten. Und auch diese kleinen Pausen tun zwischendurch mal ganz gut und gehen verdammt schnell rum.


Bevor ich zu den essentiellen Tipps für einen Besuch im Islands of Adventure komme, hier noch mein Hotel-Tipp:

Wie schon erwähnt waren wir vor 12 Jahren im Walt Disney World Dolphin Resort und im Walt Disney World Swan Resort untergebracht – zum damaligen Zeitpunkt top Hotels mit toller Pool-Landschaft und nicht gerade für die kleine Kasse…

Diesmal nahmen wir uns (zu viert) ein Zimmer im Clarion Inn & Suites:

Die Betten in Amerika sind üblicherweise Kingsize-Betten (manchmal auch Queensize, aber selbst darin kann man natürlich locker zu zweit schlafen) und davon stehen in den Zimmern eigentlich immer 2 Stück. Kein Problem also zu viert in einem solchen Zimmer zu übernachten. Unseres war jedenfalls super und definitiv groß genug, das Personal freundlich, der kleine Pool zwar unspektakulär aber immerhin vorhanden, Parkplätze gab es im Überfluss und das Wichtigste: Islands of Adventure ist fußläufig erreichbar. Wir brauchten etwa 15-20 Minuten und selbst die Strecke dorthin ist schon sehenswert – man läuft zwar an der Straße entlang, aber die reiche Palmen- und Pflanzenpracht und die kleinen Eidechsen, die um einen herum flitzen lenken ganz schön ab. Kommt nicht auf die Idee im Parkhaus vor dem Eingang zu parken, außer euch tun 40$ für einen Tag nicht weh…


Wir gaben diesen Betrag lieber für ein Abendessen und ein paar Drinks aus. Und zwar im „Cheers„. Als wir vor dieser Sports-Bar ankamen waren wir uns nicht ganz sicher ob wir wirklich eintreten sollten; sieht von außen nach nichts Besonderem aus, sogar eher ein wenig heruntergekommen. Wir hatten jedoch keine Lust weiterzusuchen, traten ein und befanden uns in einer typisch amerikanischen Bar, mit Billard, Darts und Jukebox. Wir wurden sofort höchst charmant von Niko begrüßt, der uns in gefühlt zwanzig verschiedene Biersorten einweihte und uns von der guten Küche des Hauses vorschwärmte. Wir warnten ihn vor, denn wir waren schließlich mit einem Koch unterwegs, der in einem Sterne-Restaurant arbeitet. Das macht normalerweise jeden Wirt nervös, aber nicht so Niko. Entweder er hat eine große Klappe oder es ist wirklich gut hier, dachte ich und wir bestellten den Patty Melt und den Loaded Burger, die er empfahl.
Wie sich herausstellte hatte Niko nicht zuviel versprochen. Es war so gut, dass wir auch den nächsten Abend hier verbrachten – diesmal kamen wir erst kurz vor Mitternacht an und die Bar war sehr viel voller als am Abend zuvor. Dennoch wurden wir gut und schnell bedient und beobachteten amüsiert die Inanspruchnahme der Juke-Box, die von Gangster-Rap zu Country und wieder zurück wechselte. Grüßt Niko von uns, wenn ihr ins Cheers geht!

Falls ihr euer Hotel auch ohne Frühstück bucht: in der Nähe gibt es ein IHOP. Und ja, was Portionen angeht haben die Amis einen Dachschaden!


Wenn ihr einen Spare-Tag eingeplant oder in den Abendstunden nach dem Vergnügungspark noch genügend Energie habt, lasst euch die Orlando International Premium Outlets nicht entgehen. Ganz in der Nähe, jede Menge kostenfreie Parkmöglichkeiten und einmalige Angebote, auch von Marken wie Tommy Hilfiger, Michael Kors, Gap, Ralph Lauren etc.

Meine Highlights in dieser Mall: Kate Spade (die schönsten Handtaschen zu deutlich gesenkten Preisen – ich habe direkt 3 gekauft…), Coach, Saks OFF 5th (ist der gleiche Laden wie Saks 5th, aber alle Läden dieser Kette, die sich nicht auf der 5th Avenue befinden, werden daher „off 5th“ genannt), Express (ähnlich wie Zara, aber meines Erachtens etwas hochwertiger). Für die Männer unter euch, die auf gute Outdoor-Kleidung stehen: The North Face und für die Sportler unter euch: Under Armour und Asics.

Da könnt ihr gleich draußen bleiben: Victorias Secret Outlet (da könnt ihr wahrscheinlich genau so gut bei Kick nach Unterwäsche wühlen, geht lieber in einen richtigen Victorias Secret – Laden) und Guess (die Sachen wirken mittlerweile so billig, als seien sie nur fürs Outlet hergestellt worden – schief aufgeklebte Labels, aufgehende Nähte… lohnt sich nicht).


Nun aber endlich zu meinen Tipps, was den Themenpark angeht!

  • Ticket im Voraus im Internet buchen, so erspart man sich morgens schon die erste Warteschlange an den Ticketschaltern und kann direkt in den Park.
  • Besorgt euch eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (wir hatten LSF 50!) und cremt euch schon im Hotelzimmer ein, denn ihr werdet viel Zeit an der Sonne verbringen und die Florida-Sonne ist heftig.
  • Wie schon erwähnt – nicht vor Ort parken. Superteuer. Manche Hotels haben einen Shuttle, von anderen kann man direkt hinlaufen.
  • Das Essen im Park ist natürlich teuer und für amerikanische Verhältnisse erstaunlich klein portioniert. Aber egal, einen Hotdog für 14$ kann man sich ja auch mal gönnen. 😉
  • Nicht auf die „Free Lockers“ hereinfallen. Die Schließfächer an der Hulk-Achterbahn sind (mit eurem Ticket-Barcode) immerhin 2,5 Std. gratis, danach aber um so teurer (wir haben ganze 9$ bezahlt, weil wir unsere Sachen etwas länger drin ließen). Die Locker bei der rot-blauen Dragons-Achterbahn sind (mit Fingerabdruck) nur 1 Stunde gratis. Also: die Handtasche / den Rucksack wenn möglich zuhause lassen. Auf die großen Achterbahnen darf man nichts mitnehmen und an den Schließfächern bilden sich hin und wieder Schlangen… und man schleppt eh immer zuviel mit.
  • Tipps zum Thema Kleidung: zieht euch leichte Sachen an, bequeme Sandalen oder Flip Flops (bei der Dragon Challenge Achterbahn könnt ihr euch einfach auf die Flip Flops drauf setzen…), nehmt euch für das Nötigste (Ausweis, Kreditkarte, Handy…) eine eng anliegende Bauchtasche (heutzutage heißt das wohl „Taillensafe“) mit, die ihr mit einem Reißverschluss verschließen könnt. Und nach Möglichkeit einen wasserfesten Zipper-Beutel, in dem ihr euer Handy, Eintrittsticket etc. aufbewahren könnt, wenn ihr eine der Wasserbahnen fahrt (den Barcode vom Ticket braucht ihr möglicherweise noch fürs Schließfach, falls ihr es dann doch nutzen wollt). Egal ob Jurassic Park, Ripsaw Falls oder Wildwasser Rafting, man wird nicht nur ein bisschen nass – man wird bis auf die Unterwäsche und die Schuhe klatschnass! 😀 Wirklich – man kann anschließend die Schuhe ausleeren und die Kleidung auswringen…
  • Denkt auf jeden Fall an Ohrstöpsel! Wir glauben ja, dass diese überlaute Musik und Geräuschbelästigung dort eine gewollte Masche sein könnte, damit man es nicht den ganzen Tag im Park aushält. Tatsächlich gibt es keinen einzigen Fleck im Park, an dem man mal für 10 Minuten Ruhe genießen kann (ein Hoch auf den Europa-Park in Rust, wo man sich auch mal etwas abseits in einen Liegestuhl am Bach legen und relaxen kann). Dementsprechend halte ich Ohrenschutz sogar für noch wertvoller als die Sonnenbrille, die ich in meinem Fall sogar im Hotel gelassen habe. Man darf diese wohl auch auf den Achterbahnen aufbehalten, aber ich hätte meine mit Sicherheit bei einem Looping verloren.
  • Typisch für Florida: draußen heiß, drinnen eiskalt. Von den Worten „Ich gehe mal kurz raus zum Aufwärmen“ haben wir mehrmals Gebrauch gemacht. 😀 In den Attraktionen ist es zwar nicht ganz so schlimm wie in vielen Restaurants und Shops außerhalb des Parks, aber ich war ganz froh um meinen Schal, den ich sowohl um den Hals als auch als Überwurf-Jäckchen um die Schultern tragen konnte um mich nicht zu erkälten. Und wenn ich ihn nicht brauchte konnte ich ihn einfach an meine Hose binden.
  • Wie schon erwähnt wird man bei den Wasserbahnen richtig heftig nass. Wir wurden zwar vorher extra von einer Mitarbeiterin des Parks gefragt, ob es für uns Okay wäre nass zu werden, aber ich dachte nur die Amis übertreiben mal wieder maßlos, wie nass wird man den schon werden… 😀 Mein Tipp: macht sie einfach erst ganz am Ende kurz bevor ihr zurück ins Hotel geht. Oder: Vor dem Mittagessen, dann könnt ihr euch während dem Essen in der Sonne trocknen lassen. Auch solltet ihr beachten, dass manche Schuhe im Wasser kaputt gehen können und Ledergürtel sich weiten. Oder nehmt Einweg-Regencapes und Plastiktüten für Schuhe und Habseligkeiten mit…

 

Mit all diesen Tipps kann es jetzt nur noch ein fantastischer Aufenthalt werden! Genießt das Adrenalin, die Sonne, die Stimmung, eure Begleitung und eure Ohrstöpsel! 😀 Ich wünsche euch, dass ihr genau so super viel Spaß habt wie wir!

 

Wenn ihr von eurem Urlaub zurückkehrt würde ich mich freuen von euren Highlights zu hören und welche Achterbahn euch am besten gefallen hat! Schreibt mir einfach einen Kommentar unter diesen Artikel! 🙂

Unsere absoluten Favoriten sind übrigens: klar, die offensichtlichen, großen Achterbahnen „The Incredible Hulk Coaster“ (die grüne Bahn nah beim Eingang) und Dragon Challenge (die rote und blaue Achterbahn, die übrigens erst „Fire and Ice“ und dann „Dueling Dragons“ hieß) in „The Wizarding World of Harry Potter“ und auch „Harry Potter and the Forbidden Journey“ ist der Hammer – auch für Nicht-Fans. Aber mein ganz persönlicher Favorit ist „The Amazing Adventures of Spider-Man“ – ein 4D-Erlebnis, das wir jedem weiterempfehlen können!

Please follow and like us:

One Reply to “Eine wilde Zeit in Orlandooo!”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.